Wandern im Sommer klingt nach Sonnenschein, frischer Luft und atemberaubenden Aussichten. Doch auch an warmen Tagen kann es auf Wanderungen zu Temperaturschwankungen kommen, besonders in den Bergen oder in waldreichen Gebieten. Die richtige Kleidung zu wählen ist daher entscheidend, um komfortabel und gut vorbereitet unterwegs zu sein. Eine beliebte Strategie, um sich flexibel an wechselnde Bedingungen anzupassen, ist das sogenannte Layering, also das Schichtprinzip.
Doch wie funktioniert Layering im Sommer, und welche Materialien eignen sich für heiße Tage? In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte, um das perfekte Wanderoutfit für warme Temperaturen zusammenzustellen.

Das Schichtprinzip: Auch bei Wärme sinnvoll
Layering, also das Tragen von mehreren Kleidungsschichten, wird oft mit kalten Temperaturen in Verbindung gebracht. Doch auch im Sommer kann das Schichtprinzip von Vorteil sein. Es ermöglicht dir, auf unterschiedliche Wettersituationen und Temperaturunterschiede flexibel zu reagieren. Insbesondere bei langen Wanderungen, bei denen du frühmorgens startest und dich den ganzen Tag in der Natur bewegst, kann es morgens noch kühl, mittags heiß und abends wieder etwas kühler sein.
Durch das Tragen mehrerer dünner Schichten kannst du schnell eine Lage ausziehen oder wieder anziehen, je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt. Außerdem schützt dich Layering vor Wind und UV-Strahlen und hilft, die Körpertemperatur zu regulieren.
Die Basis: Funktionsunterwäsche
Der Grundstein für das Layering im Sommer wird mit der richtigen Funktionsunterwäsche gelegt. Diese erste Schicht sollte eng anliegen und aus atmungsaktiven Materialien bestehen, die Feuchtigkeit von der Haut wegleiten. Baumwolle ist hier eher ungeeignet, da sie Schweiß aufsaugt und feucht bleibt, was schnell zu einem unangenehmen Tragegefühl führt.
Empfehlenswerte Materialien für die Basisschicht sind:
- Merinowolle: Sie ist temperaturregulierend, atmungsaktiv und hat antibakterielle Eigenschaften, wodurch sie auch bei längeren Wanderungen geruchsneutral bleibt.
- Synthetikfasern wie Polyester oder Nylon: Sie transportieren Feuchtigkeit effizient und trocknen schnell.
Diese Schicht hält dich kühl und trocken, selbst wenn die Temperaturen steigen oder du ins Schwitzen gerätst.
Die Mittelschicht: Atmungsaktive Leichtigkeit
Die Mittelschicht dient in erster Linie der Isolation und kann je nach Witterungsbedingungen weggelassen oder hinzugefügt werden. An heißen Sommertagen kann es sinnvoll sein, eine ultraleichte Fleece- oder Softshelljacke mitzunehmen, falls es in höheren Lagen oder bei Pausen windig oder kühler wird.
Hier sind die besten Materialien für die Mittelschicht:
- Leichtes Fleece: Bietet ein wenig Wärme, ohne zu überhitzen, und trocknet schnell.
- Softshelljacken: Schützen vor Wind, sind leicht und atmungsaktiv – ideal für wechselhafte Wetterbedingungen.
Wichtig ist, dass die Mittelschicht atmungsaktiv ist und die Feuchtigkeit der Basisschicht nach außen transportiert. Diese Schicht sollte flexibel und einfach an- und auszuziehen sein, damit du sie je nach Bedarf nutzen kannst.
Die Außenschicht: Schutz vor den Elementen
Auch im Sommer kann ein plötzlicher Wetterumschwung überraschen. Daher sollte die äußerste Schicht deines Layering-Systems Schutz vor Wind und Regen bieten. Gleichzeitig sollte sie atmungsaktiv genug sein, damit du nicht ins Schwitzen gerätst.
Empfehlenswerte Optionen für die Außenschicht:
- Leichte Regenjacken mit Gore-Tex oder ähnlichen Membranen: Diese schützen vor Regen, ohne dass du darunter übermäßig schwitzt, da sie die Feuchtigkeit nach außen ableiten.
- Windbreaker oder Hardshelljacken: Sie sind extrem leicht und lassen sich klein zusammenpacken, ideal, wenn du nur minimalen Schutz benötigst.
Achte darauf, dass die Jacke wasserdicht oder zumindest wasserabweisend ist und über Belüftungsmöglichkeiten verfügt, um die Luftzirkulation zu fördern.
Hosenwahl: Flexibilität ist Trumpf
Die Wahl der richtigen Wanderhose ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Im Sommer empfiehlt es sich, auf leichte und atmungsaktive Materialien zu setzen, die gleichzeitig robust genug sind, um dich vor Kratzern und Insekten zu schützen.
Hier sind einige Tipps für die perfekte Wanderhose:
- Zipp-off-Hosen: Diese Hosen lassen sich bei Bedarf in Shorts verwandeln, was besonders praktisch ist, wenn sich die Temperaturen ändern.
- Leichte Wanderhosen aus Synthetik: Sie sind atmungsaktiv, trocknen schnell und bieten Schutz vor UV-Strahlen.
- Shorts: An sehr heißen Tagen können leichte Wander-Shorts die beste Wahl sein, solange du dich nicht durch dichte Vegetation kämpfst.
Accessoires: Klein, aber wichtig
Auch kleine Details wie Kopfbedeckungen, Socken und Handschuhe können beim Sommer-Layering eine wichtige Rolle spielen.
- Hüte oder Caps: Schützen deinen Kopf und dein Gesicht vor der Sonne und verhindern einen Sonnenbrand.
- Sonnenbrillen: Eine hochwertige Sonnenbrille mit UV-Schutz ist bei starker Sonneneinstrahlung unverzichtbar.
- Buffs oder Multifunktionstücher: Diese kleinen Tücher sind vielseitig einsetzbar – sie schützen deinen Hals oder Kopf vor der Sonne und können bei Bedarf als Stirnband oder sogar als Mundschutz dienen.
- Wandersocken: Gute Socken aus Merinowolle oder synthetischen Materialien sind essenziell, um Blasen zu vermeiden und die Füße trocken zu halten.
Materialien: Der Schlüssel zum Erfolg
Bei allen Schichten gilt: Die Wahl des richtigen Materials ist entscheidend. Im Sommer sind leichte, atmungsaktive und feuchtigkeitsableitende Stoffe unerlässlich. Zu den besten Materialien für Sommerlayering zählen:
- Merinowolle: Für Funktionsunterwäsche und Socken ideal, da sie auch bei Hitze kühl hält und geruchsneutral bleibt.
- Polyester und Nylon: Diese Kunstfasern sind leicht, transportieren Feuchtigkeit gut und trocknen schnell.
- Elasthan: Für Stretch und Bewegungsfreiheit in Hosen oder Shirts.
- Gore-Tex: Ideal für Regen- und Windschutz durch seine wasserabweisenden und atmungsaktiven Eigenschaften.
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